Nach dem Abgasskandal ist das Vertrauen der Verbraucher zu den Verbrauchswerten sehr gering

Diesel Tankstelle
Abgasskandal – Nur 17 % der Deutschen vertrauen den Herstellerangaben zum Verbrauch von Dieselfahrzeugen. Dies sind Ergebnisse einer im September 2016 durchgeführten repräsentativen Umfrage der Initiative Markt- und Sozialforschung.

Etwa ein Jahr nach dem ersten Bekanntwerden des Abgasskandals haben die deutschen Verbraucher kein großes Vertrauen in die Herstellerangaben der Automobilhersteller hinsichtlich des Energieverbrauchs ihrer Fahrzeuge. Wie eine von YouGov im Auftrag der Initiative Markt- und Sozialforschung durchgeführte repräsentative Studie ergab, sind nur 23% der Deutschen der Meinung, die Herstellerangaben bei benzinbetriebenen Kraftfahrzeugen seien korrekt, wohingegen 35% den Angaben misstrauen und 42% unentschieden sind. Bei Dieselfahrzeugen ist das Vertrauen noch geringer: Nur 17% der Bevölkerung glauben den Herstellerangaben, dagegen zweifeln mit 41% mehr als doppelt so viele der Befragten die Angaben an und 43% sind sich unschlüssig.

Das Vertrauen in die Herstellerangaben bei Elektroautos bewegt sich mit einem Vertrauenswert von 21% auf einem etwas geringeren Niveau als bei Benzinfahrzeugen, allerdings misstrauen den Angaben nur 30% der Verbraucher, während mit 49% sich knapp die Hälfte nicht sicher ist. Bei E-Bikes vertraut ein Viertel der Befragten den Herstellerangaben, ein Fünftel hegt Misstrauen.

Im Gegensatz dazu ist das Vertrauen in die Herstellerangaben zum Energieverbrauch von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Waschmaschinen, Trocknern, Fernsehern oder Gefrierschränken mit einem Vertrauenswert von um 40% deutlich höher. Auch bei Energiesparlampen ist das Vertrauen der Deutschen mit 41% auf einem ähnlichen Niveau. Etwa 20% der Deutschen misstrauen den Herstellerangaben von Haushaltsgeräten und Energiesparlampen, wobei das Vertrauen in die Angaben bei Fernsehern am höchsten und bei Wäschetrocknern am geringsten ist.

Männer sind, was das Vertrauen in Herstellerangaben zum Energieverbrauch betrifft, skeptischer als Frauen: Während bei Benzinfahrzeugen 28% der Frauen den Herstellerangaben misstrauen, zweifeln 43% der Männer. Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor zweifeln 33% der Frauen und 49% der Männer. Auch bei Haushaltsgeräten liegt der Misstrauenswert der Männer durchgängig acht bis neun Prozentpunkte über dem der Frauen.

Auch mit zunehmendem Bildungsgrad vertrauen die Deutschen den Herstellerangaben weniger. Etwa 40% der Akademiker misstrauen den Herstellerangaben zum Energieverbrauch von Benzinfahrzeugen, während nur 30% der Menschen ohne Anschluss den Angaben misstrauen. Bei Dieselfahrzeugen misstrauen 48% der Akademiker und 33% der Deutschen ohne Bildungsabschluss. Eine derartige Divergenz tritt jedoch hauptsächlich im Bereich der Herstellerangaben im Hinblick auf den Energieverbrauch von Fahrzeugen auf – im Bereich der Elektrogeräte lässt der Bildungsgrad keine Rückschlüsse auf das Vertrauen in Herstellerangaben zu.

Diese Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag der Initiative Markt- und Sozialforschung, an der 2105 Personen zwischen dem 07.09.2016 und 09.09.2016 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Über die IMSF

Ziel der Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. ist es, die Öffentlichkeit über Markt- und Sozialforschung und deren Unterschied zu Werbung und Verkauf zu informieren. Weitere Aufgaben sind, die Garantie von Anonymität und Datenschutz zu betonen und den Nutzen von Markt- und Sozialforschung für die Gesellschaft zu verdeutlichen. Weitere Informationen unter www.deutsche-marktforscher.de

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- YouGov Deutschland AG

Text: Tobias Petschelt – Initiative Markt- und Sozialforschung e.V.

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