digitalRat.niedersachsen: Land beruft 20 hochkarätige Experten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Verbände, Wissenschaft und Forschung, Medien, Bildung, Ethik, Arbeit und Verbraucherschutz ein

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digitalRat.niedersachsen: 20 Experten aus unterschiedlichen Bereichen einberufen

digitalRat.niedersachsen – Zur Gestaltung des digitalen Wandels hat die niedersächsische Landesregierung hochkarätige Unterstützer gewinnen können. Dem neuen digitalRat.niedersachsen werden nach dem gestrigen Kabinettsbeschluss 20 Persönlichkeiten angehören, die die Bereiche Politik, Wirtschaft, Verbände, Wissenschaft und Forschung, Medien, Bildung, Ethik, Arbeit und Verbraucherschutz repräsentieren. Unter anderem haben zugesagt Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), der DGB-Bundesvorsitzende Rainer Hoffmann, Prof. Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesrepublik Deutschland, sowie der bekannte Blogger Sascha Lobo. Unter Vorsitz von Ministerpräsident Stephan Weil wird der digitalRat.niedersachsen am 20. März, während der Computermesse CeBIT, auf dem hannoverschen Messegelände zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Der digitalRat.niedersachsen berät die Landesregierung zu übergeordneten und ressortübergreifenden Fragestellungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Er soll jährlich dreimal tagen.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hat für die Landesregierung die Bündelung und Koordinierung der digitalpolitischen Maßnahmen übernommen – dazu zählt auch die operative Federführung für den digitalRat.niedersachsen.

Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärte heute in Hannover:

„Die Digitalisierung unserer Gesellschaft schreitet immer weiter voran – vielfach verbunden mit Sorgen und Ängsten, zum Beispiel um den eigenen Arbeitsplatz. Es gehört aktuell und künftig zu den wichtigsten Aufgaben der Politik, den digitalen Wandel positiv zu gestalten und die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Wir müssen die Chancen der Digitalisierung erkennen und entschlossen nutzen – und dabei gleichzeitig die Risiken erkennen und minimieren. Ich bin überzeugt, dass der fachlich sehr breit aufgestellte digitalRat.niedersachsen der Landesregierung auf diesem Weg eine wichtige Hilfestellung bieten wird. Die Digitalisierung verändert nicht nur die Arbeitswelt, Produktionsprozesse, Technik oder Kommunikation. Die Digitalisierung bedeutet auch einen Kulturwandel in Wissensprozessen und fordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand ist in der Digitalisierung ein absolutes ,Muss‘. Der digitalRat.niedersachsen soll uns gleichermaßen ermuntern und ermahnen. Wir sind offen für Beratung, Ansporn und Impulse, genauso wie für kritische Debatten und vielleicht hin und wieder auch für ein klares Wort. Die Landesregierung hat sich mit ihren Leitlinien vorgenommen, Innovationen und Projekte der Digitalisierung gezielt zu fördern und zu entwickeln. Der Digitalrat wird uns bei dieser wichtigen Aufgabe begleiten und aktuellste Ergebnisse aus allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft beisteuern.“

Als wichtige Projekte der niedersächsischen Landesregierung nannte Lies beispielhaft:

Breitbandausbau: Bei der Versorgung mit schnellem Internet liegt Niedersachsen schon heute an der Spitze der westdeutschen Flächenländer. Mit gezielten Förderprogrammen sollen bis zum Jahr 2020 alle Gebäude im Land mit 50 Mbit/s versorgt sein. Dabei wird ein Investitionsvolumen von einer Milliarde Euro angestoßen.

Testfeld Niedersachsen: Niedersachsen als Automobilland setzt bei dem zukunftsweisenden Thema automatisiertes Fahren mit seinem „Testfeld Niedersachsen“ im Raum Wolfsburg / Braunschweig / Hannover / Salzgitter bundesweit Akzente. Auf 260 Kilometern werden auf dem Testfeld innerstädtische und außerstädtische Verbindungen einbezogen, um gemeinsam mit Partnern wie dem DLR digitale Lösungen für die Verkehre der Zukunft zu entwickeln. Das ist bundesweit einzigartig. Das 1. Modul des Testfeldes soll bereits Ende dieses Jahres starten.

BBS fit für 4.0: Um die niedersächsischen berufsbildenden Schulen in ihrer Rolle als Innovations- und Zukunftszentren auch im Bereich der Digitalisierung zu stärken, haben Kultusministerium und Wirtschaftsministerium das Projekt BBS fit für 4.0 ins Leben gerufen. Mit dem Projekt unterstützen wir berufsbildende Schulen bei der Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Dafür wurden an sieben berufsbildenden Schulen „smart factories“ eingerichtet. In den digitalen Lernwerkstätten können sich Schülerinnen und Schülern aber auch kleine und mittlere Unternehmen vor Ort in einer modernen 4.0 Werkstattumgebung fortbilden.

Niedersächsische Bildungscloud: Diese bundesweit einmalige, digitale Plattform soll landesweit 25 weiterführenden Schulen die Möglichkeit zu gemeinsamen Lernprojekten bieten. Auch eine Vernetzung in Ausbildungsbetriebe ist geplant. Ziel: Lernen soll unabhängig von Zeit und Ort werden. Das Modellprojekt startet am 1. Februar 2017.

Digitales Nährstoffmanagement:Die Digitalisierung bietet auch in der Landwirtschaft erhebliche Potenziale für innovative Lösungen. Mit Hilfe digitaler Techniken können z.B. Nährstoffströme in Böden überwacht und etwa die Menge des Düngers genau dosiert und präzisiert werden. Auch im Bereich der Viehhaltung können digitalisierte Abläufe im Sinne des Tierwohls eingesetzt werden und helfen. Stichwort: Precisions farming.

Telemedizin-Netzwerk: Das Projekt hat zum Ziel, räumliche und zeitliche Distanzen zwischen Arzt und Patient zu überwinden. Über hochauflösende Audio- und Videosequenzen können Ärzte die klinische Situation auch von weit entfernten Patienten beurteilen, etwa auf Offshore-Windparks. So sind Ärzte in der Lage, auch auf die Entfernung, Rettungssanitätern und Ersthelfern lebensrettende Anweisungen zu geben.

Elektronische Justiz Niedersachsen (eJuNI): Bis zum 1. Januar 2018 führt das Land flächendeckend den elektronischen Rechtsverkehr ein. Die Justiz stellt damit schrittweise auf eine vollständig digitale Arbeitsweise um, der klassische Aktenwagen wird verschwinden. Die Justiz wird damit schneller und bürgerfreundlicher.

Minister Lies abschließend:

„So unterschiedlich diese und andere Projekte auch sind: Wir müssen die Digitalisierung als Ganzes begreifen und über die Fachgrenzen zusammendenken. Dabei müssen auch Gesichtspunkte wie ,Gute Arbeit‘, Datenschutz, Jugendschutz und Cybersicherheit berücksichtigt werden. Nur wer sich diesen Fragen stellt, kann den digitalen Wandel aktiv, produktiv und erfolgreich gestalten. Der digitalRat.niedersachsen wird uns als unabhängiges Gremium mit selbstbewussten und erfahrenen Persönlichkeiten auf diesem Weg wertvolle Impulse geben. Eine so besetzte Beraterrunde sucht bundesweit ihresgleichen.“

Hintergrund:

Die rot-grüne Landesregierung hat in der Koalitionsvereinbarung eine Strategie „Digitales Niedersachsen“ vereinbart. Die Gestaltung des digitalen Wandels hat für sämtliche Verantwortungsbereiche der Landesregierung eine große Bedeutung. In allen Ressorts der Landesregierung werden Maßnahmen umgesetzt, um das Land zukunftsfähig aufzustellen. Innovationen und Projekte im Bereich der Digitalisierung werden gezielt gefördert, entwickelt und unterstützt. Mit Kabinettsbeschluss vom 15.11.2016 hat die Landesregierung die Leitlinien „digital.niedersachsen – den digitalen Wandel für unser Land gestalten“ beschlossen. Zur Beratung von der Landesregierung und zur Begleitung der Umsetzungsschritte hat sich die Landesregierung mit Kabinettsbeschluss vom 24.1.2017 darauf verständigt, den „digitalRat.niedersachsen“ unter dem Vorsitz des Niedersächsischen Ministerpräsidenten und der operativen Federführung des Wirtschaftsministeriums sowie unter Mitwirkung der Ressorts und Einbindung externer Sachverständiger einzurichten.

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Herausgeber: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

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